[Rezension] Ehrlich wie 'ne Currywurst - Frank Rosin

[Rezension] Ehrlich wie 'ne Currywurst: Mein Weg von der Pommesbude ins Sternerestaurant von Frank Rosin und Andreas Hock

Als Sohn einer Imbissbuden-Besitzerin und eines Lieferanten für Gastronomiebedarf lernt Frank Rosin das Restaurantgeschäft von der Pike auf. »Ich bin mir sicher, dass ich mit elf oder zwölf Jahren schon mehr Frittierfett bewegt hatte als jeder Filialleiter von McDonald’s in seiner gesamten Karriere«, erinnert sich Frank Rosin in seiner Biografie.
Dabei kam es ihm lange gar nicht in den Sinn, etwas anderes zu schreiben als Kochbücher. Nun erzählt einer der erfolgreichsten Starköche Deutschlands, wie alles anfing. Wie wurde aus einem »ziemlich miesen, völlig uninteressierten Schüler« ein prominenter 2-Sterne-Koch mit eigenen Fernseh-Shows und einem Restaurant in Dorsten?

Meinung

Frank Rosin ist mir seit vielen Jahren ein Name. Als ich auf ihn aufmerksam wurde, war ich noch relativ jung und fand es spannend, dass eine berühmte Person aus dem kleinen Ort kommt, in dem ich ebenfalls gewohnt habe. Dadurch habe ich eine besondere Verbindung zu Frank Rosin und die Restaurants von denen er spricht sind mir bekannt.

Ich hatte den Eindruck, dass Frank Rosin neben mir sitzt und seine Geschichte erzählt. Die Sprache ist einfach und authentisch geschrieben. Es kam mir vor als ob jemand aus dem Pott zu mir spricht. An der einen und anderen Stelle konnte ich über den ruhrdeutschen-Slang lachen.

Das hinter dem ,,Glückauf-Grill“, den seine Mutter betrieb und ich annahm, dass der Laden stets belächelt wurde, so viel mehr steckte, wurde zu einer Erkenntnis. Seine Mutter wurde als herzensgute und empathische Frau beschrieben, die für seinen Sohn und vielen anderen Menschen eine große Bereicherung war. Ich hätte mir gewünscht, dass gewusst und dort gespeist zu haben.

Über seinen Werdegang und die damit verbundenen Höhen und Tiefen in der Familie aber auch im Geschäft spricht Rosin ganz offen. Niederlagen und schöne Momente werden beschrieben. Es entwickelte sich Respekt, denn es steckte so viel harte Arbeit und Schweiß dahinter bis es Rosin nach oben geschafft hat.

Als Abschluss habe ich den Eindruck, dass Frank Rosin ein Mann ist, der auf dem Boden geblieben ist und seine Küche mit Herz und Leidenschaft betreibt. Er vertritt vorbildliche Werte, bei denen ich Vertrauen habe und gerne bei ihm und seinen Angestellten essen zu gehen. Rosin geht auch auf die Ausbildungsstandards zum Koch ein und schlägt vor was verbessert werden sollte. Das sind Dinge über die man sich als Laie überhaupt keine Gedanken macht.

Es handelt sich um eine Biografie und trotzdem bin ich durch die Seiten geflogen und wollte wissen, wie es weitergeht. Das Buch konnte mir viel vermitteln. Ich empfehle es zu lesen, wenn man sich über den Werdegang von Frank Rosin interessiert oder auch, wenn man sich einen Einblick über das Business in der Küche verschaffen möchte.